Die Frau
und Alkohol |
Wo Bacchus das Feuer schürt, sitzt Frau Venus am Ofen. - Deutsches Sprichwort |
Die Sucht bei Frauen beginnt wenig spektakulär und still. Anders als bei Männern trinken die Frauen nicht so "öffentlich" wie Männer. In Deutschland gibt es lt. Schätzungen der DHS ca. 530000 alkoholkranke Frauen, außerdem gelten ca. 1 Million Frauen als schwer medikamentenabhängig. Auch kommt es bei Frauen öfters zu einer Mehrfachabhängigkeit mit Medikamenten und Alkohol als bei Männern. Der Grund hierfür ist, dass Medikamentenmissbrauch weniger auffällt und die Auswirkungen nicht ganz so offensichtlich sind, wie übermäßiger Alkoholkonsum und dies besser kaschiert werden kann. |
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Seit Alters her gelten alkoholische Getränke als typisch männliche Genuss- und Rauschmittel. In allen Kulturen, in denen der Alkoholkonsum verbreitet ist, trinken die Männer mehr als die Frauen. So ist es heute noch verpönt, wenn Frauen, vor allem in der Öffentlichkeit, zuviel trinken und überall wird die weibliche Alkoholsucht mehr verachtet als die männliche. Das führt letztlich dazu, dass Frauen ihr Trinken in hohem Maße verbergen müssen und ihnen deshalb oft erst sehr spät therapeutisch geholfen werden kann. |
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Wenn die Menschen auf der Strasse einen betrunkenen Mann sehen, wird dies oft mit einem lächeln begleitet und dem Kommentar, " Der ist heute auch nicht mehr alleine " oder " der hat ganz schön geladen " - sehen sie eine betrunkene Frau, folgen solche Kommentare wie " Schlampe ", " Assoziale " und noch viel mehr Nettigkeiten. |
Es wird oft behauptet, dass der Gebrauch
von alkoholischen Getränken bei Frauen zugenommen habe und dies gleichsam
der
Preis der Emanzipation
sei. Das lässt sich aufgrund fehlender Daten
nicht belegen. Auch der Hinweis auf die veränderte Geschlechterrelation bei
den geschätzten
Alkoholabhängigen
kann keinen ausreichenden Aufschluss über Trinkmotive und Ursachen der
Abhängigkeit bei Frauen geben. Seit 1980 liegt der Anteil der Frauen, die
wegen eines Alkoholproblems eine
Beratungsstelle
aufsuchen, fast konstant bei
24 %. |
Es ist jedoch eine Tatsache, dass der Anteil von Frauen bei einem jugendlichen Klientel erheblich zugenommen hat und es nicht mehr nur allein ein Problem von Jungen bzw. jungen Männern ist, sondern es auch in steigendem Maße Mädchen und junge Frauen betrifft.
Unter
älteren
Frauen
scheint Alkoholmissbrauch dagegen sehr selten
zu sein. In einer Studie lag der Anteil bei allen
über 65jährigen Frauen bei lediglich 0,6 %. Viele heute ältere
Menschen haben in ihrer
Jugend selten Alkohol
getrunken und diese Gewohnheit beibehalten. Dies gilt vor allem für die
Frauen dieser Altersgruppen
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Die Ergebnisse der Repräsentativerhebung zum Gebrauch
psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland belegt, dass lediglich
9,8 % der Frauen in den neuen Bundesländern und 7,5 % der Frauen in den alten
Bundesländern täglich mehr als 20g reinen
Alkohol trinken. |
- Die gesundheitlichen Folgen der Sucht

