Allgemeine
Wirkung des Alkohols |
Alkohol ist der
einzig Feind, den der Mensch wirklich lieben gelernt hat. - Robert Lemke ( deutscher Journalist ) |
Alkohol ist ein Zellgift. Das bedeutet, dass nach jedem Alkoholgenuss der Körper die aufgenommenen Giftstoffe abbauen muss, um den Schaden zu begrenzen. |
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Schon in Mund und
Speiseröhre werden geringe Mengen davon aufgenommen, im Magen noch einmal ca.
2 g und der Rest gelangt über den Dünndarm ins Blut, wobei die Aufnahmegeschwindigkeit
im Dünndarm größer als im Magen ist. Ein Teil des Alkohols wird im Magen durch
die dort vorhandene Alkoholdehydrogenase abgebaut.
Im Dünndarm wird die Aufnahmegeschwindigkeit des Alkohols zusätzlich durch
die verzehrten Nahrungsmittel beeinflusst. Über das Blut wird der Alkohol im gesamten Körper bis in die Körperwasser des Gewebes verteilt. Etwa 30-60 Minuten nach der Alkoholaufnahme wird die höchste Blutalkoholkonzentration erreicht. 2-5% des Alkohols werden über Atemluft, Schweiß und Urin ausgeschieden, während der Hauptabbau über die Leber erfolgt. ( Siehe hierzu auch MEOS ). |
Abhängig von verschiedenen individuellen Faktoren beträgt die Abbauzeit beim Menschen etwa 0,1-0,2 Promille stündlich. |
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Über das Blut gelangt der Alkohol ins Gehirn, wo er die Informationsübertragung der Nervenzellen beeinflusst, indem er bei einer geringen Dosierung stimulierend, bei mittleren und höheren Dosierungen jedoch hemmend wirkt. Abhängig von der Dosis wird hierbei der Neurotransmitter*) Dopamin freigesetzt, dem man - ähnlich wie bei anderen Suchtmitteln wie Heroin, Nikotin oder Kokain - die "belohnende" Wirkung des Alkohols zuschreibt. Bei langfristig erhöhtem Alkoholkonsum verändern sich bestimmte Rezeptoren hinsichtlich ihrer Anzahl und ihrer Wirkungsweise. Hierdurch entstehen bei einem abrupten Absetzen der Substanz massive Fehlregulationen, auf die beispielsweise die auftretenden Entzugserscheinungen zurückzuführen sind. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg haben erstmals am Menschen veranschaulichen können, welche rasche Wirkung der Alkohol auf das Gehirn haben kann. Bislang waren Daten nur aus Tierversuchen verfügbar. Bereits 6 Minuten nach dem Konsum von ca. 3 Gläsern Bier bzw. 2 Gläsern Wein ( entspricht einem Blutalkoholgehalt von 0,5 - 0,6 Promille ) zeigen sich erste Veränderungen in den Gehirnzellen.. |
Alkohol fördert die Bildung von Harnsäure (Gicht), einem Abbauprodukt der Purine, die mit fleischhaltiger Nahrung und koffeinhaltigen Getränken aufgenommen werden. Eine Anlagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken kann häufig Folge einer durchzechten Nacht sein. Da die Leberzellen nach Alkoholgenuss mit dem Abbau des aufgenommenen Alkohols "beschäftigt" sind, geraten andere Stoffwechselprozesse aus dem (Redox-)Gleichgewicht. Davon betroffen ist auch die Bereitstellung von Glukose für die übrigen Organe des Körpers, besonders für das Gehirn. Alkohol verursacht auf diese Weise einen Abfall des Blutglukosespiegels (Hypoglykämie), deren Folgen Kopfschmerzen und Gereiztheit, im Extremfall auch Bewusstlosigkeit und Koma sein können. Die Verschiebung des Redoxgleichgewichtes in den Leberzellen, aber auch die Wirkung des giftigen Zwischenprodukts Acetaldehyd aus dem Alkoholabbau bewirken eine vermehrte Bildung von Fetten, die die Leberzellen nicht mehr ausschleusen können. Eine Verfettung der Leber ist die Folge, die nach fortgesetzter Schädigung durch das Gift Alkohol ihre geschädigten Zellen durch Bindegewebe ersetzt. ( Leberzirrhose) |
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Diese Promilleangaben beziehen sich auf den so genannten " Normaltrinker ". Bei Alkoholabhängigen ist es durch die höhere Toleranz*), d. h. den Gewöhnungseffekt durchaus möglich, dass bei einem Blutalkoholwert von ca. 2 Promille noch keine sichtbaren Ausfallerscheinungen auftreten. |
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*) Neurotransmitter sind chemische Substanzen, die als
Botenstoffe bei der Übertragung der Erregung an den Schaltstellen der Nervenzellen
- den Synapsen - freigesetzt werden und dadurch bestimmte hemmende oder erregende
Effekte hervorrufen. *) Als Toleranz bezeichnet man die durch die Gewöhnung an eine Substanz verringerte Empfindlichkeit und Reaktion des Körpers darauf. |
siehe hierzu:
- Wirkung des Alkohols im Strassenverkehr
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